Hamburg (dpa) - Aus religiösen Gründen wollte die strenggläubige Familie Romeike ihre Kinder nicht in eine deutsche Schule schicken, sondern zu Hause unterrichten. Doch das wurde ihr in Deutschland untersagt. Daraufhin beantragte die Familie aus Baden-Württemberg in den USA politisches Asyl, das ihr nach Angaben der amerikanischen «Home School Legal Defense Association» (HSLDA) nun gewährt wurde. Die Organisation berichtete auf ihrer Homepage von der Entscheidung, die der Richter Lawrence Burman nach einer Anhörung in Memphis (Tennessee) gefällt habe. Im Jahr 2008 waren die Eltern und fünf Kinder in die USA gegangen, die Romeikes leben in Morristown (Tennessee).
Die HSLDA zitierte den Juristen auf ihrer Internetseite mit den Worten: «Menschen, die ihre Kinder zu Hause unterrichten wollen, sind eine besondere soziale Gruppe, die die deutsche Regierung zu unterdrücken versucht. Diese Familie hat eine gut begründete Furcht vor Verfolgung. (...) Deswegen steht ihr Asyl zu, und das Gericht wird ihr Asyl gewähren.»
Uwe Romeike hatte seine drei ältesten Kinder im September 2006 aus der Grundschule genommen und war dabei auf staatlichen Widerstand gestoßen. In früheren Berichten hatte der Familienvater gesagt, er wolle seinen Kindern das «unchristliche Treiben» an deutschen Schulen nicht mehr zumuten. Die Familie stammt aus Bissingen an der Teck in der Nähe von Stuttgart.