Rust (AP) Die 20-jährige BWL-Studentin Doris Schmidts ist die schönste Frau Deutschlands: Die strahlend lächelnde Karlsruherin setzte sich am Samstagabend im südbadischen Rust beim Schaulaufen um den Titel der Miss Germany gegen 22 andere langbeinige Schönheiten im Alter zwischen 17 und 27 Jahren durch. «Ich werde mit Fleiß und Charme Deutschland vertreten», versprach sie nach der Wahl. Sie habe gar nicht damit gerechnet, dass sie das Rennen mache. Auf die Studentin kommen jetzt anstrengende Monate zu, viele Terminen und Verpflichtungen warten.
In ihrem Wettbewerb hatten sich die jungen Damen prominenten Juroren im Abendkleid und in Bademode präsentiert. Schmidts, die Betriebswirtschaft studiert, ist 1,78 Meter groß, hat braune Haare und Augen. Ihre Interessen sind vielseitig: Seit 14 Jahren spielt sie Klavier, ein weiteres Hobby ist das Kochen: «Am liebsten mit meiner Mutter als Rettungsassistentin», lachte sie. Außerdem nimmt die 20-Jährige in ihrer Freizeit gern ein Buch zur Hand, treibt Sport und «erkundet die Welt». Die Zeit kurz vor der Miss-Wahl sei für sie anstrengend gewesen, zwei Klausuren hatte sie noch bewältigen müssen.
Teilnehmerrekord
Der Weg zum Erfolg war langwierig: In diesem Jahr bewarben sich über 7.500 junge Damen, nach Veranstalterangaben 1.500 mehr als im Vorjahr. Es gab 250 regionale Vorausscheidungen. Für die Endauswahl qualifizierten sich dann schließlich 23 Schönheiten. Blondinen waren diesmal mit neun Vertreterinnen in der Minderheit, auf das Siegertreppchen schafften es ausschließlich dunkelhaarige Damen.
Mit dem undankbaren zweiten Platz hinter Doris Schmidts musste sich die 20-jährige Maria Ishutova aus Düsseldorf zufrieden geben, die Nordrhein-Westfalen vertrat. Dritte bei der Wahl wurde die 25-jährige Kristiana Rohder aus München.
Vor der Endausscheidung war am Wochenende noch eifrig geprobt worden, denn schließlich sollte beim Gang über den Laufsteg alles perfekt aussehen. Der eigens engagierte Arzt musste manches Pflaster verkleben, wenn die Stöckelschuhe für Blasen an den Füßen der Schönheiten sorgten.
Elton schaute auf Beine und Waden
In der eigens für die Wahl zusammengestellten Prominentenjury saßen unter anderem die beiden Sänger Ross Antony und Marc Terenzi, die frühere Boxerin Regina Halmich, Comedian und Moderator Elton, der Schauspieler Christian Wolff (»Forsthaus Falkenau») und auch die Olympiasiegerin im Weitsprung, Heike Drechsler.
Moderator Elton schaute bei den jungen Damen «auf die Beine und Waden». Zwar mag er nach eigenen Worten besonders rothaarige Frauen, doch bei der Bewertung habe er auf ein anderes Kriterium geachtet: «Wer Ausstrahlung hat gewinnt. Und wer gut aussieht, kommt zu mir aufs Zimmer», witzelte er.
Ross Antony setzte nach eigenen Worten auf Ausstrahlung und Eleganz, doch die Damen mussten für ihn «auch gut laufen können». Seine Favoritin war allerdings nicht unter den Gewinnern.
Die frühere Boxerin Halmich sagte, sie beneide Frauen, die von Natur aus eine schöne Figur hätten. Der aus den USA stammende Sänger Marc Terenzi erklärte, für ihn seien die Augen wichtig: «Viele Mädchen haben in Deutschland schöne Augen.» Manche der Damen seien bei den beiden Vorstellungsrunden aber sehr nervös gewesen, stellte er fest.
Für viele junge Frauen war der Miss-Titel schon der Start für eine Karriere: Zu den bekanntesten Siegerinnen früherer Miss-Wahlen gehörten die ehemalige Fernsehmoderatorin Petra Schürmann und Verena Pooth, geborene Feldbusch. Die erste Miss Germany wurde 1927 in Berlin gewählt, damals saß der Boxer Max Schmeling in der Jury.
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